Michael Patra

Matrix 2003

Die Widerspruchsmatrix enthält Ratschläge für die Verbesserung technischer Systeme. Diese Einträge sind keine Ratschläge, von denen jemand nur glaubt, dass sie erfolgreich sein könnten, sondern Verbesserungsansätze, die sich in realen technischen Systemen bewährt haben. Dieser Vorteil der Widerspruchsmatrix ist gleichzeitig ihr größter Nachteil: Die Widerspruchsmatrix beruht auf der Vergangenheit und enthält nur das Wissen der Vergangenheit.

Der technische Wissensstand, der in der traditionellen Widerspruchsmatrix verarbeitet wurde, ist über fünfzig Jahre alt. Grundlegend neue Ansätze zur Verbesserung eines technischen Systems, die in den letzten fünfzig Jahren entstanden sind, sind dort daher nicht enthalten. Dasselbe gilt für grundlegend neue technische Parameter in Widersprüchen, wenn diese erst in den letzten fünfzig Jahren aufgekommen sind.

Denkt man an die Vielzahl der Innovationen aus den letzten fünfzig Jahren, so ist klar, dass eine Überarbeitung der Widerspruchsmatrix überfällig war. Diese wurde auch durchgeführt und nach dem Zeitpunkt ihrer Entstehung „Matrix 2003“ benannt. Die weiter oben beschriebenen innovativen Prinzipien sind weiterhin aktuell, da sie weiterhin zur Verbesserung auch aktueller technischer Systeme genutzt werden können. Es wurden bei den Auswertungen zur Matrix 2003 jedoch weitere Prinzipien, insbesondere Kombinationsprinzipien aus mehreren der bekannten innovativen Prinzipien, aufgenommen. Neben den bereits schon beschriebenen technischen Parametern wurde weitere Parameter identifiziert.

Die deutsche Ausgabe der Matrix 2003 wurde 2008 von Horst Nähler und Carsten Gundlach herausgegeben.

Die Matrix 2003 ist nicht so verbreitet, wie sie auf Grund ihrer Vorteile gegenüber der traditionellen Widerspruchsmatrix eigentlich sein sollte. Grund hierfür ist, dass die traditionelle Widerspruchsmatrix kostenlos erhältlich ist und frei weitergegeben werden darf. Im Gegensatz dazu ist die Matrix 2003 nur als Buch veröffentlicht – durch die ausführlichere Darstellung der Ergebnisse wäre eine Darstellung als Poster (analog zur traditionellen Widerspruchsmatrix) auch gar nicht möglich. Seit 2008 gibt es eine deutsche Ausgabe dieses Buches, herausgegeben von Horst Nähler und Carsten Gundlach.

Kritik an der Widerspruchsmatrix